Effizientes Arbeiten

7833

Stressfaktoren und wie Sie diese vermeiden können

Begeistert, motiviert und effizient arbeiten – wer von uns wünscht sich das nicht. Die Realität sieht jedoch anders aus: Immer mehr Menschen leiden in der Arbeit unter Ängsten, hohem Termindruck, zunehmenden Anforderungen oder Informationsüberflutung. Die Folgen können unter anderem Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfungszustände bis hin zum „burn out“, aber auch psychosomatische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Magen-Darm-Erkrankungen sein. Auch ergonomische Mängel am Arbeitsplatz, schlechte Klima- und Lichtbedingungen, nur sitzende Tätigkeiten (siehe Bericht Ergonomie am Arbeitsplatz) führen zu Krankheiten wie Rücken- und Kopfschmerzen sowie Konzentrationsstörungen. Physisch und psychisch gesunde Mitarbeiter aber sind Vorraussetzungen für effizientes, motiviertes Arbeiten und somit eine hohe Produktivität der Firma.

Stressanalyse und Stressbewältigung

Jeder Mensch nimmt Stress unterschiedlich wahr. Stress kann in der einen Form positiv sein und spornt z.B. Sportler zu Höchstleistungen an. Negativer Stress jedoch wirkt sich auf die Gesundheit unseres Körpers in schädlicher Weise aus.
Wie erkenne ich Stress, was sind meine Stressoren?

Stressoren am Arbeitsplatz können sein

  • Überforderung durch die Leistungsmenge bzw. das Arbeitstempo oder aber durch eine zu große Fülle von Informationen
  • Unterforderung, weil der Arbeitsbereich nicht der eigenen Qualifikation entspricht
  • ständige Unterbrechungen
  • Leistung wird von Vorgesetzten und Kollegen nicht anerkannt
  • Leistungs- und Zeitdruck
  • Angst vor Misserfolgen und ständige Kontrolle von Vorgesetzten oder Mitarbeitern
  • schlechte Einarbeitung und unklare Zielvorgaben
  • schlechtes Betriebsklima
  • Konkurrenzdruck / Mobbing
  • geringe oder keine Entwicklungsmöglichkeiten
  • Familie und Job können schlecht „unter einen Hut“ gebracht werden
  • Angst vor Arbeitsplatzverlust

Aber auch Nacht- und Schichtarbeit, lange Wege zur Arbeit und Arbeitszeiten, die 10 Stunden am Tag überschreiten, können stressauslösend wirken.
Jeder kann für sich eine Analyse vornehmen, indem er die Faktoren sucht, die bei ihm selbst Stress auslösen.

Hier einige Beispiele, die helfen Stress zu vermeiden:

  • Versuchen Sie Ihre Arbeit so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten
  • Wechseln Sie zwischen sitzender und stehender Tätigkeit
  • Bauen Sie sich kleine Erholungspausen ein, bei Bildschirmtätigkeit ca. alle zwei Stunden
  • Verbringen Sie ihre Mittagspause nicht im Büro, gehen Sie raus, frische Luft fördert das Denk- und Konzentrationsvermögen
  • Sprechen Sie vermeintliche Ungerechtigkeiten an, wer alles in sich hineinfrisst ist gestresst
  • Stellen Sie ihr Licht nicht unter den Scheffel, weisen Sie Ihren Chef zur Not auf ihre Leistungen hin
  • Organisieren Sie sich, e-mails müssen beispielsweise nicht jede Stunde gecheckt werden, dreimal täglich genügt vollkommen
  • Ordnen Sie Aufgaben nach Wichtigkeit nicht nach Dringlichkeit
  • Geben Sie ruhig auch Aufgaben ab und scheuen Sie sich nicht zu fragen, wenn Sie mit einer Aufgabe nicht weiterkommen
  • Schaffen Sie einen Ausgleich zum Büro, körperliche Bewegung ist wichtig und muss nicht in einem abendfüllenden Fitness-Programm enden, schon Treppensteigen oder ein kleiner Spaziergang helfen Stress abzubauen
  • Sprechen Sie Ihren Vorgesetzten auf familienfreundliche Arbeitszeiten an

Auch der Betrieb kann einiges tun, um bei den Mitarbeitern Stress erst gar nicht aufkommen oder zumindest so gering wie möglich zu halten:

 

  • Seminare zu Zeit- und Konfliktmanagement sowie Entspannungstechniken
  • Klare Arbeitsanweisungen und Tätigkeitsbeschreibungen
  • Familienfreundliche Gleitzeitregelungen schaffen
  • Pausen und Erholungszeiten festlegen
  • Überstunden begrenzen
  • Anreize zu körperlicher Betätigung geben, wie Sitz-/Steharbeitsplätze schaffen, Abos für Fitness-Studios oder Betriebssportgruppen
  • Ausreichende Einarbeitung schaffen
  • Motivation durch Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen
  • Die Talente/Fähigkeiten jedes einzelnen erkennen und fördern – Personalentwicklung
  • Angenehmes Betriebsklima herstellen, durch Faktoren wie Ausstattung des Arbeitsplatzes, gute Licht- und Lärmverhältnisse, durchschaubare Strukturen

Effizientes Arbeiten ist von zahlreichen Faktoren abhängig, aber je wohler sich ein Mitarbeiter in der Firma fühlt, je mehr seine Arbeit auf seine Fähigkeiten und Neigungen abgestimmt ist, desto effizienter und motivierter wird er arbeiten. Die hohe Anzahl von Fehlzeiten lässt sich durch den Abbau von Stress, durch ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze und Durchsetzung von Arbeitsschutzbedingungen erheblich verringern.
Da wir aber keine Roboter, sondern menschliche Wesen sind, wird es sich nicht vermeiden lassen, dass man mal einen schlechten Tag hat, krank ist oder angestrengt – einfach gelassen bleiben, das geht vorüber!

Mit freundlicher Unterstützung: Verband Büro-, Sitz-, und Objektmöbel e. V (BSO)